M E T A M O R P H O S E
[ 01. September 2001]
Bilder 01 - 10

METAMORPHOSE
Mount Fuji, Japan
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Respect nature, respect others, respect to the japanese party people !

Nach ca. 2,5 Stunden Busfahrt von Tokio erreichten wir um ca. 16 Uhr den Mount Fuji (Fujisan). Viel zu frueh, da die Party eigentlich erst um 18 Uhr losging... na ja.
Die Metamorphose wurde in einem Freizeitpark direkt am Fusse von Japans hoechstem und beruehmtesten Berg (eigentlich ist es ja ein Vulkan) veranstaltet, der sich "Nihonland" nennt. Die Tickets inklusive der Busfahrt hatten 16.000 Yen gekostet, was der Kleinigkeit von 285 DM entspricht.... das ist leider japanische Realitaet. Da wir wie gesagt zu frueh waren, durften wir erst mal eine knappe 3/4 Stunde in einer riesen Schlange am Eingang stehen, da der Einlass erst kurz vor 17 Uhr war. Als es dann aber endlich losging waren wir recht schnell drin. Allerdings gab's statt Musik erst mal die letzten Soundchecks zu hoeren ;o) Kurz vor 18 Uhr ging es dann aber auch wirklich richtig los.

Das Lineup fuer diesen Abend konnte sicht echt sehen lassen. In der "Lunar-Area", dem groessten Bereich, gaben sich Cari Lekebusch, Derrik May, Subhead sowie die japanischen Heroes Toby, Qhey, Fumiya Tanaka, Shufflemaster, Tsuyoshi und Mayuri die Ehre. Da ich mich mal hier und mal dort aufhielt, und die DJs ja meist auch jeder nur 80 Minuten auflegten, habe ich irgendwann den Ueberblick verloren, wer wann was aufgelegt hat. Deshalb hier nur noch mal ganz grob das, was bei mir haengen geblieben ist:

Den Anfang machte Mayuri, eine der wenigen japanischen DJanes. Ihr Sound war recht groovig, ich weiss auf jeden Fall noch, dass mir Ihr Set echt gefallen hat.
Subhead war an diesen Abend nicht so der Renner. Die spielten zu viel stranges Zeug, auf das man weder tanzen konnte (oder wollte) und auch sonst klangmaessig nichts besonderes zu bieten hatte. Ein paar coole Tracks waren schon dabei, aber insgesamt eher lau, und die Tanzflaeche leerte sich auch ganz schoen im Laufe des Acts.

Ich glaube die beste Stimmung des Abends war bei John Selway, der mir persoenlich voellig unbekannt war. Er legte zwar auch recht hart auf, aber weniger monoton. Jedenfalls brachte der die Leute voll zum ausrasten. Weitere Einzelheiten zu seinem Set sind mir leider entfallen.

Cari Lekebusch spielte von 2.30h bis 4.00h. Das was ich von seinem Set gehoert habe war (erwartungsgemaess) recht hart und monoton.

Irgendwann um kurz nach 4 ging's dann weiter mit Derrick May. Von seinem Set weiss ich im Moment auch nur noch, dass ich es echt gut fand, und vor allem die Japaner sind voll drauf abgefahren.

Obwohl kurz vor 5 Uhr bei Derrick May gerade die Stimmung voll am Siedepunkt war, war es natuerlich meine moralische Pflicht dem einzigen deutschen Act dieses Abends mit meiner Anwesenheit zu supporten: "Monolake" aus Berlin. Ich verliess also um kurz vor 5.00 Uhr die "Lunar Area" in Richtung "Solar Area", keine Minute zu frueh wie sich herausstellte, denn Monolake begann seinen Liveact schon um 4.50h.

Von Monolake hatte ich bisher noch nie etwas gehoert, nach meinen Internetrecherchen scheint das Projekt in einschlaegigen Ambientkreisen doch recht bekannt zu sein. Der ein oder andere Track von ihm war auch schon in Sven Vaeths Plattenkoffer zu finden.
Ab und zu rutscht ja auch schon auch mal in den Frankfurter Clubs ein Ambienttrack ueber den Plattenteller, aber bei diesem Liveact hat man echt den Unterschied gemerkt: Chilliger Sound pur ... vom Fachmann ! Waehrend das Tageslicht den Mount Fuji und die umliegenden Waelder freigab, konnte man tiefgehenden, gediegenen Grooves lauschen, die zusammen mit fetten Basslaeufen und flaechigen Klangeffekten einen dicken Soundteppich erzeugten, auf den sich sogar tanzen liess ! Wirklich Ambient vom allerfeinsten ! Ein oder zwei Tracks die ein paar schnellere Sequenzen beinhalteten, waren mir in dem Moment sogar fast ein wenig zu hektisch gewesen. Ansonsten konnte man eine Stunde lang eine naturangepasste Klangwelt erleben, die eine bleibende Erinnerung an diese Party bei mir hinterlassen hat. In aller Objektivitaet die mir moeglich ist: Wirklich einer der besten Acts des Abends ! Danke Monolake !

Als letzter DJ des Tages auf der "Lunar Area" war DJ Tobi angesetzt. Auch er ist in Japan sehr bekannt und recht beliebt. Von seinem Set habe ich auch nicht so arg viel mitbekommen, weil ich zwischendurch mal ein wenig gepennt habe. Insgesamt war sein Set aber eher hart, ziemlich hart sogar, nur die letzten Tracks waren zum Ausklang etwas softer. Der letzte Track war ein Remix Elton John's (?) "Love is in the Air". Dann gab's noch eine Zugabe, die ich allerdings nicht so berauschend fand. Danach war's auf diesem Floor auch endgueltig vorbei, und wie gewohnt kam einer der Verantwortlichen und verabschiedete die Leute uebers Mikro.

Das war aber an diesem Tag nicht alles:
Auf einmal wurden Tueten verteilt, und die Leute wurden gebeten, doch bitte mitzuhelfen den Platz aufzuraeumen. Niemand wurde gezwungen, es war nur eine Bitte, jeder haette sich einfach verdruecken koennen wenn er gewollt haette. Ich habe aber keinen einzigen gesehen, der dies getan haette (zumindest keinen Japaner, bei ein paar anderen Gaijins bin ich mir da nicht so sicher). Natuerlich habe ich auch meinen Teil beigetragen. Nach 5 Minuten war der Platz fast picobello sauber. Echt dicken, fetten Respekt an die japanischen Party people !!!! Und ehrlich gesagt habe ich mich in dem Moment gefragt, ob so was bei uns moeglich waere.... Ich hab den Versuch so was durchzuziehen nur zwei oder dreimal erlebt: Loveparade 96, 97 und 98 glaub ich. Nach der Abschlussparty an der Siegessaeule bat Dr. Motte jeden etwas Muell aufzuheben und mit vor auf die Strasse zu nehmen. Ich habe so gut wie keinen der "Peace, Love & Unity"-Gesellschaft gesehen, der irgendwas aufgehoben hat. Vielleicht koennen wir von den Japanern in der Hinsicht noch was lernen.

Um kurz nach 9 Uhr war auf allen Floors die Musik aus, bzw. auf dem Chillout-Floor sollte es von 9.00h - 11.00h noch weitergehen. Da unser Bus erst um 11 Uhr abfuhr, wollten wir uns dort noch ein wenig relaxen, was leider nicht moeglich war. "Hoon" sollte diese zwei Stunden bestreiten. Ich weiss nicht, warum die Veranstalter fuer diese 2 Stunden niemanden gescheites hingestellt haben. Da die anderen zwei anderen Floors ja dicht waren, kamen noch mal richtig viele Leute zusammen. So mancher DJ haette sich dir Finger geleckt, vor so einem grossen Publikum spielen zu koennen. "Hoon" lieferte - und das mal ganz subjektiv und "unprofessionell" ausgedrueckt - echt den allergroessten, pseudointellektuellen Scheiss ab den ich seit langen gehoert habe. Und das in einer so dermassen droehnenden Lautstaerke, dass mir aus 50m Entfernung und einen Pulli um den Kopf gewickelt trotzdem noch die Ohren weh taten. Was solln' der Scheiss ?? Ich will chillen in der Chillout Area und keinen Trommelfellriss. Der ganze "Liveact" war im Prinzip einmal eine Taste auf dem Synthi gedrueckt und dann eine ein niemals abklingendes Echo drauf und ein paar Quietscher dazu und Ende. Und das alles schoen im schmerzhaften mittleren Hoerbereich und in voller Lautstaerke. Keiner der Acts davor war so laut. Ich haette ja gerne ein wenig Gedoest auf der Wiese, aber das konnte man glatt vergessen. Ich war stocksauer, ehrlich, und fuer so was gibt's dann auch noch Geld.

Bis auf dieses Aergernis am Ende aber sonst wirklich eine super Party, und mein erstes japanisches Grossevent.

Die Metamorphose kann man sich vielleicht ein bisschen wie die Nature One vorstellen. Natuerlich nicht so gross, aber doch recht aehnlich. Zu Essen gab es wirklich mehr als genug: Ueberall waren kleine Staende, die koreanisches, chinesisches, japanisches und amerikanisches Essen anboten. Eine Doenerbude gab's sogar auch, ausserdem hatten noch alle sowieso fest im Park integrierten Restaurants auf, eigentlich fast zu viel des Guten. Auch der Preis war mit einheitlichen 500Yen noch im Bereich de ertraeglichen. An dieser Stelle gibt's gleich mal ein dickes Lob: Statt Einweggeschirr musste man fuer 100 Yen Teller und Besteck "mieten". Wer nach dem Essen den Teller dann selbst reinigte (Waschkueche war eingerichtet - siehe Bild) bekam bei der Rueckgabe die 100 Yen wieder zurueck ! Respekt sag ich nur !

Um 11 Uhr morgens ging's dann zurueck Richtung Tokio, und waehrend einige Leute in Deutschland sich wohl schon auf das Love Family Castle vorbereiteten, schlummerte ich im Bus friedlich ein..... leider kein Castle fuer mich dieses Jahr, aber die Metamorphose war mindestens genauso schoen .... C U !

Metamorphose Homepage :
http://metamorphose.iamas.ac.jp

____Japanese version

01
  Metamorphose_01Sept2001_Pic001  

Maya, Erico, Yuko, Masil

02
  Metamorphose_01Sept2001_Pic002  
Schlange am Anfang ... warten auf Einlass
03
  Metamorphose_01Sept2001_Pic003  
Erico und Maya
04
  Metamorphose_01Sept2001_Pic004  
"Nihon-Land", in diesem Freizeitpark direkt am Fuji San (Mount Fuji) fand die Metamorphose statt
05
  Metamorphose_01Sept2001_Pic005  
17 Uhr, wir sind drin, erstmal was Essen...
06
  Metamorphose_01Sept2001_Pic006  
Masil, Yuko, ?
07
  Metamorphose_01Sept2001_Pic007  
Der Fuji-San in der Dämmerung..
08
  Metamorphose_01Sept2001_Pic008  
Mayuri
09
  Metamorphose_01Sept2001_Pic009  
Masil, Erico, Yuko & Subhead
10
  Metamorphose_01Sept2001_Pic010  
Yuko, ?, Erico